Von St. Louis ging es dann in einem zweitages Ritt durch Kansas nach Denver.

Dort wurden wir von einem befreundeten Paar von Robert mit einem Lagerfeuer in Empfang genommen und durften dort auch übernachten.
Am Folgetag fuhren wir in den Eldorado Canyon Park. Hier genossen wir die Aussicht vom Rattle Snake Trail (leider haben wir aber keine Klapperschlange gesehen). Am Abend fuhren wir dann weiter in den Rocky Mountain Nationalpark in dem wir 3 Nächte verbrachten. Direkt am Shadow Mountain Lake/ Grand Lake schlugen wir unser Lager auf.
Gut ausgeschlafen, unternahmen wir eine kleine 5 km lange Wanderung am Colorado River entlang. Der Fluss ist u.a. bekannt für Rafting Touren, doch hier war er noch nicht weit von der Quelle entfernt, sodass ich sogar darin baden konnte. Auf dem gesamten Wanderweg begrüßten uns zahlreiche Streifenhörnchen. Als wir in der Nacht am Lagerfeuer saßen, streunerte sogar ein Fuchs an uns vorbei. Wir mussten hier auch alle Essensreste wegschließen, da diese sonst Bären anlocken könnten.
Am darauffolgenden Tag wanderten wir 20 km entlang der beiden o.g. Seen zu den Adams Wasserfällen. Die Tour dauerte relativ lange, da wir vom Weg abkamen und ca. eine Stunde uns durch das Dickicht kämpfen mussten bis wir wieder auf einen normalen Wanderpfad kamen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kehrten wir in eine Pizzeria ein und belohnten uns mit einer leckeren Steinofenpizza.
Am nächsten Tag verließen wir die Rocky Mountains und fuhren entlang des Colorado Rivers in Richtung Westen. Auf dem Weg verbrachten wir eine Nacht im Middle of Nowhere, in einem Tal voller Minen. Der Campingplatzbesitzer erzählte uns, dass in dieser Gegend Uran abgebaut wird und auch das Uran für die Hiroshima-Bombe aus dieser Gegend stammte. Unser Campernachbar war ein Hobbyarchäologe und er zeigte uns voller Freude seine Funde in einer Werkzeugkiste. Unter anderem fand er in dieser Gegend einen Wirbelknochen von einem Dinosaurier und versteinertes Holz. Diese Gegend sei so fern ab vom Schuss, dass man hier alles machen könne, was man wolle. Die Sheriffs in dieser Gegend fordern sogar die Bürger zum Besitz von Waffen auf, sagte unser Nachbar.
Unsere Fahrt ging dann weiter zum Monument Valley. Endlos lange, gerade verlaufende Straßen führen durch die faszinierenden Felsformationen. Ich glaube auch, dass hier ein Teil des Films Forrest Gump gedreht wurde, als Forrest einfach anfing zu laufen und damit eine Menschenherde mitbezauberte.
Noch verzaubert vom Tal ritten wir am nächsten Tag zum Grand Canyon, in dem sich der Colorado River über 200 km durchschlängelt. Ich habe selten so eine eindrucksvolle und einzigartige Natur gesehen. Von oben hatten wir einen unglaublich weiten Ausblick auf die ca. 1600 m tiefe Schlucht. Als ich erfahren habe, dass hier zweiwöchige Rafting-Touren durch den gesamten Canyon angeboten werden, dachte ich mir: Hier muss ich nochmal hin!