Kolumbien

Am 18.12. landete ich früh in der zweitgrößten Stadt Kolumbiens – Medellin. Schon allein die Fahrt mit dem Bus vom Flughafen in die Innenstadt war bemerkenswert. Da der Flughafen in den Bergen liegt, fährt man in Serpentinen in das Tal hinein und hat die ganze Zeit einen Ausblick über die gewaltige Stadt.

Angekommen im Zentrum, wurde ich von Clemens, einen Studienfreund, in Empfang genommen. Clemens hat ähnlich wie ich eine Reise durch Mittelamerika unternommen und hat sich dann in Kolumbien verliebt, weshalb er jetzt schon seit 2 Jahren dort lebt. Ich konnte für die Zeit bis Silvester bei ihm in der Wohnung leben und durfte mit ihm Weihnachten verbringen. Ich fand es schön mit wenigstens einer Person die ich kenne Weihnachten zu verbringen, da ich noch nie über diesen Zeitraum weit entfernt von meiner Familie war. So feierten wir mit seinen deutschen Arbeitskollegen bei Jana, einer ausgewanderten Hamburgerin, Weihnachten. Wir bereiteten einen Gulasch vor und es gab dazu Knödel. Getrunken haben wir Astra aus St. Pauli Bechern, wodurch für mich ein wenig Heimatsatmossphäre geschaffen wurde.

Mit Clemens lernte ich dann ein wenig das Medelliner Nachtleben kennen und wir tanzten in typischen kolumbianischen Clubs zu Reggaeton Salsa. Was das Tanzen angeht, sind die Kolumbianer/innen überhaupt nicht scheu. Sobald ich eine Pause machte, wurde meine Hand erneut gegriffen und ich wurde zum Tanz aufgefordert. Soetwas kenne ich aus Deutschland nicht. In der Bar/Club tanzten 75% der Leute. Der Rest pausierte und trank sein Getränk. In Deutschland ist das Verhältnis meist umgekehrt.

Tagsüber erkundete ich die Stadt. Ich schloss mich einer Free Walking Tour an und lernte dadurch das menschenüberfüllte Downtown kennen. Es ist verwunderlich, wie stark man von den Kolumbianern/innen angeschaut wird. Zum Teil wurde ich gefragt, ob man mit mir ein Foto machen dürfe. Im Vergleich zu Mittelamerika ist man das gar nicht gewohnt. Man muss jedoch dazu sagen, dass der Tourismus erst in den letzten 10 Jahren in Kolumbien zugenommen hat und dadurch bärtige blonde Menschen noch eine Rarität sind. Als Tourist sollte man aber dieses aufdringliche Gegaffe eher als Kompliment annehmen. Denn für die Kolumbianer/innen ist es ein gutes Zeichen, dass immer mehr Touristen kommen. Denn das bedeutet, dass sich die Touristen sicher fühlen und somit die Kolumbianer/innen sich sicher fühlen können. Medellin war erst vor knapp über 20 Jahren eines der 5 gefährlichsten Städte weltweit. Heute taucht sie noch nicht einmal unter den 50 gefährlichsten Städten auf.

Medellin ist auch bekannt für die Lichterspiele und Beleuchtung zu Weihnachten. So hatte ich das Vergnügen mit Clemens und der Familie seiner kolumbianischen Freundin die Lichtinstallationen im Parque Norte und auf dem Marktplatz in Envigado anzuschauen. Leider macht meine Kamera nicht allzu gute Fotos im dunkeln, weshalb ich keine Fotos dazu hochgeladen habe. Dies ist aber auch ein Ereignis was man sich live ansehen sollte.

Die üblichen Tage entspannte ich, saunierte, ging schwimmen oder spielte Squash. Es war schön nach dem langen Reisen ein wenig Alltag zu erleben.

In der Nacht vom 30. zum 31.12. kamen dann Kai und Tina, mein bester Freund mit seiner Freundin, zu Besuch. Wir mieteten uns bei Airbnb ein und verbrachten dann Silvester in Poblado. Vorher fuhren wir noch mit der Straßenbahn und einer Gondel zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen tollen Ausblick über Medellin hat. Es gibt derzeit 3 Gondellinien, die als normales öffentliches Verkehrsmittel wie Bus und Bahn dienen.

Medellin
Medellin

Im Anschluss aßen wir das typisch Medellinische Gericht, Bandeja Paisa, welches fast nur aus Fleisch besteht. Und die Kolumbianer/innen lassen dabei sogar meist den Salat weg.

Bandeja Paisa
Bandeja Paisa

Im Vergleich zu Europa ist Silvester in Kolumbien eher ein Familienfest. Und obwohl wir im Touriviertel Medellins waren, sahen wir maximal fünf Raketen explodieren. Soweit ich weiß, ist Feuerwerk hier verboten, was ich gar nicht so schlecht finde. Wir tranken noch bis 4 Uhr morgens, bis wir verzweifelt ein Taxi fanden. Am nächsten Morgen, mit einem Kater aufgewacht, mussten wir in eine zweite Airbnb Wohnung umziehen, weil Phil und Chrissi zusätzlich zu Besuch kamen. Wir alle stammen aus einem Freundeskreis und waren aufgeregt zu fünft zusammen zu reisen.

Gleich am ersten gemeinsamen Tag unternahmen wir einen Ausflug zur Comuna 13. Dieses Viertel hatte zu Pablo Escobars Zeiten die höchste Mordrate weltweit. Zudem ist es einer der dicht besiedelsten Viertel Medellins. Auch nach Pablos Zeiten war es nachwievor eines der gefährlichsten Viertel.

Im Jahr 2002 erfolgte in diesem Viertel eine dreitägige kriegerische Räumungsaktion mit u.a. Black Hawk Helikoptern.

In den folgenden Jahren wurden Fördergelder in dieses Viertel gesteckt und man baute den Einwohnern Rolltreppen als öffentliches Verkehrsmedium, wodurch sich Laufwege von 30 min auf 5 min reduzierten. Zudem wurden viele Künstler rund um die Rolltreppen aktiv und man findet zahlreiche Graffitis. Heutzutage werden Touren entlang der Rolltreppen und Grafittis angeboten. Jedoch sollte man sich nicht weit von den Rolltreppen entfernen, da es immer noch ein sehr armes Viertel ist und Überfälle vorkommen können.

Comuna 13
Comuna 13

 

Comuna 13
Comuna 13
Ausblick von der Comuna 13
Ausblick von der Comuna 13

Am Folgetag machten wir einen Tagesausflug nach Guatapé. Ca. 2h dauerte die Fahrt mit dem Bus, bis man einen riesigen Felsen mitten in der Landschaft sah, den Piedra del Peñol. Kurz davor machten wir halt und begannen den Aufstieg zu Fuß. Über 740 Stufen führen zur Spitze des Felsens. Von dort aus hatte man eine tolle Aussicht auf die umliegende Seenlandschaft.

Piedra del Peñol
Piedra del Peñol
Aufstieg
Aufstieg
Aussicht von oben
Aussicht von oben

Nach dem Abstieg fuhren wir mit einem TukTuk in das 5 min entfernte Guatapé. Dort aßen wir zu Mittag und wir spazierten durch das verträumte Dorf. Bunte Holzvertäfelungen schmücken die einzelnen Häuser und bringen dadurch Lebendigkeit in die Straßen.

Guatapé
Guatapé

Am Abend fuhren wir zurück nach Medellin und nahmen einen Nachtbus nach Cartagena. Der Bus war luxeriös ausgestattet. Jeder Passagier hatte seinen eigenen Fernseher mit USB Anschlüssen und einem internationalen Filmprogramm.

Am Morgen kamen wir dann in Cartagena an und fuhren mit dem öffentlichen Bus in die historische Stadt. Nach einem Brunch in einem hippen Café unternahmen wir einen Stadtbummel durch die Kolonialstadt. Auf der alten Stadtmauer konnte man auf die Hochäuser der „neuen“ Stadt schauen.

Tagesausflug nach Cartagena
Tagesausflug nach Cartagena
Die Clique (von links: Tina, Chrissi, Ich, Phil, Kai)
Die Clique (von links: Tina, Kai, Phil, Chrissi, ich)

Am Abend fuhren wir noch weiter nach Santa Marta. Hier kamen wir kurz vor Mitternacht an. Nach einem Bier schliefen wir nach diesem anstrengenden Tag felsenfest ein.

Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir dann zum Tayrona Park. Hier startete unsere 8h Wanderung.

Die Tour war wunderschön und teils anspruchsvoll. Man musste über Flüsse waten, durch Matsch laufen, über Felsen klettern und genau darauf achten wohin man seinen nächsten Fuß setzt, weil man sonst in eine Felsspalte rutschen könnte.

Kurz vor der Hälfte der Route kamen wir in einem Dorf an, welches von einem indigenen Volk bewohnt war. Kleine Mädchen kamen uns mit weißen Kleidern und Macheten entgegen. Das Dorf bestand ausschließlich aus Strohhütten.

Ausflug zum Tayrona Nationalpark
Ausflug zum Tayrona Nationalpark
Rast im Tayrona Park
Rast im Tayrona Park
Wandern
Wandern
Hütten der Einheimischen im Tayrona Park
Hütten der Einheimischen im Tayrona Park

Ungefähr 2h später kamen wir am berühmten Strand La Piscina an. Hier machen die adligen Kolumbianer/innen Urlaub. Der Strand und die Kulisse war super schön, aber leider nach meinem Geschmack überfüllt.

Strand la Piscina
Strand la Piscina

Nach einer kurzen Erfrischung zogen wir weiter und machten uns auf in Richtung Ausgang des Parkes. Da die Dunkelheit anbrach, mussten wir uns sputen. Als es schließlich vollständig dunkel war, kamen wir am Ausgang an. Nun mussten wir noch einen Bus nach Santa Marta nehmen, da unser Gepäck dort gelagert war. Erst kurz nach 10 Uhr kamen wir dort an und wir mussten feststellen, dass kein Schlafplatz mehr zur Verfügung stand. In der gesamten Stadt waren alle Hostels ausgebucht. Wir realisierten, dass wir gerade in der Hauptreisezeit der Kolumbianer/innen waren. Nach weiterer Recherche fanden wir eine Unterkunft im 1h entfernten Ort Minca. So fuhren wir noch in der Nacht mit einem Taxi nach Minca und kamen kurz vor Mitternacht dort an.

Gleich am ersten Tag unternahmen wir eine kleine Wanderung zu einer rustikalen und kleinen Kaffeefabrik, die komplett ohne externen Strom betrieben wird. Wir schlossen uns einer Führung an, jedoch verstanden wir nicht viel vom Prozess, da der Guide sehr undeutlich sprach und nicht so viel Lust hatte. Im Anschluss tranken wir dort einen Kaffee und traten den Rückweg an.

Was Bumbus alles aushält...
Was Bumbus alles aushält…
Kaffeefarm, -fabrik und -verkostung
Kaffeefarm, -fabrik und -verkostung

Am Abend planten wir den folgenden Tag. Ich konnte unsere Clique davon überzeugen eine Mountenbike Tour zu unternehmen.

Dieser Plan sollte nicht wirklich werden. Denn schon am Abend grummelte bei einigen der Bauch. Die Nacht war sehr turbulent, da im halbstündigen Takt immer wieder wer anders auf die Toilette rannte. Mit Durchfall entschieden sich die anderen nicht die Tour zu machen. Mir ging es zum Glück gut und ich stand früh auf und begann um 7 Uhr morgens auf 600m über dem Meeresspiegel die Tour.

Ich wusste, dass es anstrengend werden wird, jedoch unterschätzte ich doch ein wenig die Uphill Etappe. Ca. 30 km ging es nur bergauf und das Klima änderte sich. Ich hatte einen wunderschönen Ausblick über Minca bis nach Santa Marta auf das Meer. Irgendwann hing ich in den Wolken und es wurde kälter und kälter. Leider kaufte ich nicht genügend Wasser und Snacks, sodass ich auf den letzten 10 km hart an meine Grenzen ging. Zum Glück überholte ich einen anderen Mountainbiker, der mich auf ein paar Kekse einlud. Nach ca. 8 h bergauf fahren mit gerade mal einer kumulierten Pause von 20 min erreichte ich den Gipfel und gleichzeitig Mitlitärstützpunkt Cerro Kennedy auf ca. 2800m über dem Meeresspiegel. Ich war erleichtert und konnte ab und zu einen Blick auf die Gletscher der Sierra Nevada de Santa Marta erhaschen, die kurzeitig aus den Wolken hervortraten. Nun hieß es 30 km und 2200 Höhenmeter bergab. Nun stellte ich fest, was ich tatsächlich für eine Krücke fuhr. Die Federung funktionierte so gut wie gar nicht und ich dämpfte jeden Huckel und Stein mit meinen Handgelenken und Unterarmen. Die Schmerzen spürte ich noch 1 Woche nach dieser Tour. Nach ca. 10 h auf dem Bike kam ich unten fast zeitgleich mit den anderen an.

Die anderen unternahmen eine kleine Wanderung zur Casa Elemento, bei der sich angeblich die größte Hängematte der Welt befinden soll, die über einen Abhang gespannt ist.

Mountainbike Tour auf den Cerro Kennedy
Mountainbike Tour auf den Cerro Kennedy in Minca
Ausblick während der Tour
Ausblick während der Tour
Cerro Kennedy. Endlich geschafft!!!
Cerro Kennedy. Endlich geschafft!!!
Ausblick auf die Sierra Nevada de Santa Marta
Ausblick auf die Sierra Nevada de Santa Marta
Zur Belohnung ging es dann die 2000 Höhenmeter bergab
Zur Belohnung ging es dann die 2000 Höhenmeter bergab
Sonnenuntergang in Minca
Sonnenuntergang in Minca

Am nächsten Tag fuhren wir weiter Richtung Norden nach Riohacha. Hier übernachteten wir eine Nacht bevor unsere 3- Tages Geländewagentour zum nördlichsten Punkt Südamerikas auf der Guajiro Halbinsel startete.

Die Guajiro Halbinsel gehört zum Teil Kolumbien und zum anderen Teil Venezuela. Die Halbinsel ist hauptsächlich von den Wayuu bewohnt – einem indigenem Volk Südamerikas. Dazu zählte auch unser Fahrer Mario.

Ganz kurz ein paar Fakten zu den Wayuus:

Die Wayuus haben ihre eigene Kultur, Glauben, soziale Organisation und Politik. Die Hauptwährung der Wayuus sind Ziegen. Diese laufen auf den gesamten Straßen herum und gehören immer zu einer bestimmten Familie. Wird beispielsweise eine Ziege überfahren, so muss diese durch mehrere Ziegen des Täters ersetzt werden. Eine Kuh ist ungefähr 10 Ziegen wert und ein Pferd ungefähr 5 Kühe. Die Wayuus wohnen in einfachen Hütten und haben klare Rollenverteilungen. Die meissten Männer sorgen für die Nahrung (durch fischen) und die Frauen für den Haushalt. Die Mädchen werden zu Frauen, sobald sie ihre erste Menstruation haben. Erst dann werden ihnen Fähigkeiten wie z.B. Stricken oder Kochen beigebracht. Ab diesem Zeitpunkt gelten die Frauen als heiratsfähig und sie werden von heranreifenden Männern umworben. Der Mann, der das beste Angebot der Familie macht, darf die junge Frau heiraten. Der Wert der Frau steigt dabei mit den Fähigkeiten, die sie besitzt. Die Frau hat bei der Entscheidung kein Mitspracherecht und es zählt lediglich das beste Angebot. Sollte ein Mann sterben, geht die Frau an seinen Bruder über. Zudem glauben die Wayuus stark an Träume. So kam es in der Vergangenheit vor, dass Touren wie unsere abgesagt wurden, da der Fahrer einen Traum hatte, dass etwas mit dem Auto nicht stimmt. Kommt es zu Streits zwischen einzelnen Familien und kann sich dieser nicht von selbst klären, geht man zu einem Obersten (ein weiser Mann), der dann versucht den Streit zu schlichten. Dies ist somit die Judikative der Wayuus. Es gibt noch einige mehr interessante Fakten über die Wayuus, aber dafür reicht dieser Blog nicht aus.

Zudem begleitete uns Viktor, ein englischsprachiger Guide, der uns die ganzen Infos über die Wayuus mitteilte und uns einiges über die Landschaft erzählte.

Unseren ersten Stopp machten wir in Uriba. Hier kauften wir neben Proviant für die Fahrt auch Süßigkeiten für die bevorstehenden Straßensperren ein (dazu später mehr).

Vorbereitung für drei Tage Wüste
Vorbereitung für drei Tage Wüste

Zudem nahmen wir Bakterien ein, um unsere Flora vorzubereiten, da die Wasserversorgung in der Wüste schlecht ist und somit auch die Essenszubereitung womöglich nicht ganz hygienefrei erfolgt.

Gegen den Durchfall
Gegen den Durchfall

Von Uriba aus fuhren wir in Richtung Küste und dort schauten wir uns eine Meerentsalzungsanlage an.

Hütten der Wayuus
Hütten der Wayuus
Fahren durch die Wüste
Fahren durch die Wüste
Ausflug zur Meerentsalzungsanlage
Ausflug zur Meerentsalzungsanlage

Von dort aus ging es dann weiter in Richtung Cabo de la Vela. Dies war der Ort, in dem wir unsere erste Nacht verbrachten. Hier machten wir jedoch nur kurz Stopp, aßen zu Mittag und luden ein paar Sachen ab, bevor wir weiterfuhren.

Wir nutzten die Gelegenheit, um uns in unsere Chinchorros einzulegen. Dies sind extra breite Hängematten, mit denen man sich auch zudecken kann. Diese werden von den Frauen der Wayuus gestrickt. Die Herstellung einer Chinchorro dauert ca. 4 Monate. Ich muss jedoch sagen, dass ich noch nie so gut in einer Hängematte gelegen habe.

Wüstenatmosphäre
Wüstenatmosphäre
Cabo de la Vela
Cabo de la Vela
Unsere Unterkunft
Unsere Unterkunft
Sooo gemütlich diese Chinchorros
Sooo gemütlich diese Chinchorros

Am Nachmittag fuhren wir dann zum Playa del Pilon de Azucar. Bevor wir uns mit einer Abkühlung im Meer belohnten, bestiegen wir den heiligen Berg. Von dort aus hatten wir einen traumhaften Ausblick auf die umliegende Kulisse.

Ausflug zum Meer
Ausflug zum Meer
Die Karibik Kolumbiens
Die Karibik Kolumbiens
Unser Landcruiser
Unser Landcruiser
Aufstieg auf den heiligen Berg am playa del pilon de azucar
Aufstieg auf den heiligen Berg am playa del pilon de azucar
Playa del pilon de azucar
Playa del pilon de azucar
Playa del pilon de azucar
Playa del pilon de azucar

Im Anschluss fuhren wir zum Leuchtturm von Cabo de la Vela und schauten uns von einem Berg aus den Sonnenuntergang an.

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang am Leuchtturm von Cabo de la Vela
Auf dem Rückweg gefundene Haihaut
Auf dem Rückweg gefundene Haihaut

Nach dem Abendbrot dauerte es dann nicht lange bis wir erschöpft in unsere Chinchorros fielen und tief und fest schliefen.

Am nächsten Morgen brachen wir dann nach dem Frühstück weiter nach Norden auf.

2. Tag durch die Wüste
2. Tag durch die Wüste
Der Boden bricht unter uns ;)
Der Boden bricht unter uns ;)

Auch an diesem Tag mussten wir zahlreiche Straßensperren durchqueren. Diese bestanden aus über die Straßen gespannte Seile. Meist waren diese Seile auf der einen Seite an einem Baum befestigt und auf der anderen Seite wurden sie durch Kinder festgehalten. Fuhr man jedoch sehr schnell mit dem Auto entlang, wurden die Seile von den Kindern schnell losgelassen.

Je nördlicher wir fuhren, desto weiter waren die Wayuus von der Zivilisation abgeschieden. Wir hatten den Eindruck, dass die Menschen hier von den Straßensperren abhängig waren. So wurden hier teils Metallketten zwischen zwei Bäume gespannt, die nicht so einfach entfernt werden konnten. So waren wir gezwungen anzuhalten. Bei jedem Stopp verteilen wir Süssigkeiten und Kaffee. Andere Autos verteilten beispielsweise Wasser. Erst nach Abgabe einer Spende wurden die gespannten Ketten entfernt.

Es ist erstaunlich, dass die Kinder und Frauen das Warten in der Hitze den ganzen Tag in der Sonne aushalten. Die Temperaturen erreichten tagsüber an die 40°C.

Eine der hunderten Straßensperren
Eine der hunderten Straßensperren
Straßensperre der Wayuus
Straßensperre der Wayuus

Unser nächster Stopp war ein kleiner See, in dem Flamingos rasteten. Als wir diese aufscheuchten, flogen sie los. Ich muss zugeben, dass ich noch nie Flamingos fliegen gesehen habe. Und das sieht ehrlich gesagt sehr lustig aus.

Kleiner Stopp um Flamingos fliegen sehen
Kleiner Stopp um Flamingos fliegen zu sehen

Daraufhin fuhren wir zu einer Düne. Als wir die Düne betraten, wurden wir Bestandteil eines Familienkonfliktes von Wayuus. Denn das Gebiet gehört einem Teil der Familie, die dafür Eintritt verlangen möchte. Der Organisator der Tour und gleichzeitig der Cousin der Gebietsinhaberin fuhr jedoch an einen anderen Zugang der Düne, sodass wir den Eintritt umgehen konnten. Nachdem wir ein paar Schritte auf der Düne entlang gegangen sind, kamen schreiend uns Personen entgegen, die uns befahlen die Düne zu verlassen. Da wir uns nicht einmischen wollten, verließen wir die Düne.

Weiterer Stopp an den Dünen
Weiterer Stopp an den Dünen

Unsere Abkühlung im Wasser holten wir uns am nächsten Stopp ab. Wir fuhren zum „Muschelstrand“ und rasteten dort für eine Stunde. Der komplette Strand bestand aus Muscheln in verschiedensten Größen und Formen.

Strandpause
Strandpause am Muschelstrand
Mal sehen, ob es schwimmt...
Mal sehen, ob es schwimmt…

Nach dieser ausgiebigen Pause fuhren wir weiter in Richtung nördlichsten Punkt Südamerikas.

Auf dem Weg dorthin trafen wir auf eine Gruppe spielender Kinder. Diese spielten eine Art Dosenwerfen. Sie haben auf einem Felsvorsprung Flaschen positioniert und versuchten diese mit Hilfe von Steinen abzuwerfen. Da es nach eine Menge Spaß aussah, schlossen wir uns an. Jedoch schafften wir es nicht eine einzige Flasche umzuwerfen. Dennoch hatten viel Spaß mit den Kids und genossen zudem die tolle Aussicht.

Büchsenwerfen spielen mit den Kids
Büchsenwerfen mit den Kids
Kurz vor unserer Unterkunft am Punto Gallinas
Kurz vor unserer Unterkunft am Punto Gallinas

Am Nachmittag erreichten wir dann den nördlichsten Punkt Südamerikas. Wir nutzten die Zeit, um ein paar epische Fotos zu schießen ;)

Jonglieren am nördlichsten Punkt Südamerikas (Punto Gallinas)
Jonglieren am nördlichsten Punkt Südamerikas (Punto Gallinas)

Danach fuhren wir zu unserer Unterkunft, die nur 5 Minuten davon entfernt war. Nachdem Sonnenuntergang aßen wir frisch gefischten Fisch. Im Anschluss nutzten wir den Abend, um den atemberaubenden Sternenhimmel anzuschauen. Dadurch, dass wir fernab von Zivilisation waren, gab es kaum Lichtverschmutzung. Ich weiß nicht, ob ich je einen klareren Sternenhimmel in meinem Leben gesehen habe. Ähnlich wie in Cabo de la Vela schliefen wir hier auch in Chinchorros.

Am nächsten Morgen machten wir eine kleine Bootstour am anliegenden See, bevor wir unsere Rückreise antraten.

Platten auf dem Rückweg
Platten auf dem Rückweg

Am Nachmittag kamen wir dann in Riohacha an und nach einem gemeinamen Essen mit unserem Guide und unserem Fahrer holten wir unsere zwischengelagerten Rucksäcke im Hostel ab. Am Abend ging dann unser Nachtbus nach Bucaramanga. Nach 12 Stunden Nachtfahrt nahmen wir drei weitere Anschlussbusse bis wir dann schließlich 24 Stunden später in Mongui ankamen.

Mongui ist ein kleines Bergdörfchen auf ca. 3000 m Höhe. Von hier aus starteten wir am nächsten Tag unsere Tagestour. Nach 24 h sitzen im Bus, war das genau das was wir brauchten. Die Wanderung führte in die Paramo Landschaft auf eine Höhe von ca. 4000 m. Nachdem wir die ersten Schritte machten, stellten wir schnell fest, dass die Luft hier knapper ist.

Die gesamte Landschaft war geschmückt durch sogenannte Schopfrosettenbäumchen. Es war wunderschön und einzigartig. Ein Highlight dieser Wanderung war eine Schlucht die mit orangefarbenen Moos bewachsen war. Hier rasteten wir nahezu eine Stunde.

Als wir den Rückweg antraten und unsere Kräfte sich dem Ende neigten, sperrte uns auf einmal eine Einheimische den Weg. Sie fuchtelte mit einem Stein und schrie uns an, dass wir hier nicht lang gehen dürfen. Stattdessen schickte sie uns wieder zurück und wies auf einen Alternativweg hin. Da wir nicht von einem Stein beworfen werden wollten, fügten wir uns ihr und wir beschlossen ein Teil des Weges zurückzugehen. Zum Glück führte tatsächlich dort ein Alternativweg zurück nach Mongui. Wir wissen jedoch nicht, ob wir es auch auf dem normalen Weg geschafft hätten. Kurz vor Einbruch der Dämmerung kamen wir dann heil im Tal an.

Parama Graß
Paramo Gras
Espelitia oder Schopfrosettenbäumchen
Espelitia oder Schopfrosettenbäumchen
Stadt der Felsen
Stadt der Felsen
Moos an den Felsen
Moos an den Felsen
Auf dem Rückweg der Wanderung
Auf dem Rückweg der Wanderung

Leider spürte ich schon die vergangenen Tage, dass ich krank werde. Und so war es, dass ich am Folgetag mit starken Halsschmerzen im Bett liegen bleiben musste, während die anderen einen Ausflug zu einem See machten.

Schließlich verbrachten wir unseren letzten gemeinsamen Abend zusammen. Am nächsten Tag reisten Chrissi und Phil ab. Kai, Tina und ich fuhren dagegen weiter nach Villa de Leyva. Während Kai und Tina die Stadt erkundeten und einen Wanderausflug machten, blieb ich weitere 2 Tage im Bett liegen.

Letzendlich fuhren wir gemeinsam nach Bogotá und verbrachten unseren letzten gemeinsamen Tag und unsere letzte gemeinsame Nacht zusammen.

Wir kamen im historischen Viertel unter und nahmen den alternativen Flair der Stadt auf. Von unserer Unterkunft hatte man einen tollen Ausblick über die Stadt.

Letzte Nacht in Bogota
Letzte Nacht in Bogotá
Villa de Leyva
Bogotá

Bevor wir uns verabschiedeten aßen wir noch einmal in einem guten Restaurant zusammen und ließen die Reise mit einem Cocktail ausklingen.

Ich fuhr am nächsten Tag weiter nach Neiva, um eigentlich die Tatacoa Wüste anzuschauen. Leider verschlechterte sich mein Gesundheitszustand stark. Nachdem ich drei Tage im Bett in Neiva lag, bekam ich zu den starken Halsschmerzen Fieber dazu. Ich entschloss mich schließlich dazu ins Krankenhaus zu fahren. Es stellte sich heraus, dass ich eine Mandelentzündung habe. Ich bekam ein Antibiotikum verabreicht und diverse Schmerzmedikamente. Nach weiteren fünf Tagen und keiner Besserung in Sicht, suchte ich ein weiteres Mal das Krankenhaus auf. Nun bekam ich ein anderes Antibiotikum und hoffte nur, dass es mir nun langsam besser geht. Eigentlich wollte ich zu diesem Zeitpunkt schon in Ecuador sein und zu einer Sprachschule gehen. Zum Glück konnte ich die Sprachschule um eine Woche verschieben. Nach 2 Wochen Bettruhe machte ich mich dann endlich auf den Weg nach Ecuador. Dabei machte ich noch Zwischenstopps in San Agustin, Popayan und Ipiales. Von den Orten bekam ich leider nicht viel mit, da mein Energiespeicher noch sehr gering war.

Nachdem ich es über die Grenze schaffte und eine Nacht in Otavalo verbrachte, kam ich am 4. Februar in Quito an. Nun werde ich drei Wochen Spanisch lernen und meinen Körper wieder auf Vordermann bringen. Schließlich will ich in Ecuador ein paar Berge besteigen…

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