Chile

Als wir dann nach 2-stündigem Warten die chilenische Grenze passierten, fuhren wir 1000 Meter tiefer zur Wüstenstadt San Pedro de Atacama. Schon von weitem sah man die flache auf 2500 m liegende Stadt. Super beeindruckend war der Himmel. Denn hier war nicht eine einzige Wolke zu sehen. Kein Wunder, denn ich befand mich am trockensten Ort der Welt.

San Pedro de Atacama ist eine Stadt, die meines Erachtens nur wegen des Tourismus exisitert – Reisebüro neben Reisebüro, und ein schickes Café neben dem anderen. Auch an den Hostelpreisen merkte ich, dass ich nicht mehr in Bolivien bin. Hier bezahlte ich das drei- bis vierfache für die gleiche Qualität an Zimmer. Da mir die angebotenen Touren zu teuer waren, entschied ich mir ein Fahrrad auszuleihen und auf eigene Faust eine Tour zu machen.

Ich machte einen Tagesausflug zum „Garganta del diablo“ (Teufelsrachen). Der Mountainbiketrail dafür war wunderschön und machte mega viel Spaß. Leider war das Fahrrad zu vergleichen mit einem Baumarktfahrrad und federte so gut wie gar nicht. Auf dem Weg dorthin machte ich einen kleinen Abstecher zu einem höher gelegenen Tunnel.

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Als ich diesen durchquerte hatte ich eine wunderschöne Aussicht auf das Gebirge der Atacamawüste.

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Hier konnte ich noch ein Stück höher fahren bis ich mich über dem Tunneleingang befand und einen tollen Blick auf das Tal genießen konnte. Ein Fluss lässt hier das Grün zum Leben erwecken. Irgendwie kamen bei mir dabei Erinnerungen zu „Ein Land vor unserer Zeit“ hoch. In etwa so würde ich mir Dinosaurier-Land vorstellen.

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Nach einer kurzen Pause fuhr ich dann wieder zurück ins Tal. Weiter auf dem Weg musste ich dann einen Fluss überqueren…

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… und dann warten, da die Schafe Vorfahrt hatten.

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Entlang des gesamten Weges begleitete mich die Bergkulisse zur rechten und linken Hand.

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Den nächsten Stopp machte ich an einer kleinen Kirche bevor es zum spaßigsten Fahrradfahrssstück kam.

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In Schlängellinien auf und ab ging es mehrere Kilometer durch die Schluchten bis hin zum Teufelsrachen.

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Ein riesiger Spalt von gerade mal einen Meter Breite bildete den Eingang des Teufelsrachen. In dieser Art Höhle konnte ich mich ein wenig Ausruhen und im Schatten meinen Körper ein wenig kühlen.

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Nun ging es wieder zurück nach San Pedro de Atacama.

Am nächsten Tag fuhr ich dann über Calama mit dem Nachtbus nach Caldera. Um 5 Uhr morgens klingelte ich die freiwilligen Mitarbeiter wach, damit ich total übermüdet in ein Bett fallen konnte. Nach ein wenig Schlaf lernte ich im Hostel zwei verrückte Briten kennen. Die beiden sind von London bis Südafrika mit einem Scooter mit Beiwagen quer durch Afrika gefahren. Nun haben sie das Gefährt mit einem Schiff von Südafrika nach Chile transportieren lassen und fahren jetzt von Chile hoch bis nach Alaska. Deren Mission kann man nachlesen im Blog https://asseenfromthesidecar.org/ – der Wahnsinn!!!

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In diesem Hostel ließ ich es mir gut gehen und freundete mich schnell mit dem Personal an, welches auch Reisende waren. Zudem erkundete ich die umliegenden Strände und hüpfte sogar in den arschkalten Pazifik.

Auf dem Weg zum Meer stieß ich auf interessante Skulpturen mitten in der Wüste.

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Nach drei Tagen ging es dann weiter nach La Serena. Und was ist ein Rucksacktourrist, der nicht einmal Trampen war. Zuerst, hielt ich meinen Daumen am Stadtrand raus. Aber als alle vorbeifahrenden Autos mich in Richtung Autobahn verwiesen haben, ging ich die 3 Kilometer noch weiter bis zur Autobahn. Hier stellte ich mich dann mit Schild auf die Autobahnzufahrt hin. Doch auch hier fuhren die Autos nur vorbei und signalisierten mir, dass ich mich auf die Autobahn stellen solle. In Deutschland würde man niemals auf diese Idee kommen, aber in Chile kommen selbst auf der größten Autobahn nur alle 2 Minuten ein Auto vorbei. Nach ca. 30 Minuten warten stoppte dann endlich das erste Auto.

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Es war Joel, der mich bis ins Zentrum von La Serena mitnahm. Ich war sogar schneller als mit dem Bus, da er mit 140 km/h über die Straße bretterte.

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Die vier Stunden vergingen super schnell. Er sprach ununterbrochen und ich verstand nur ein Viertel, da er schnell redete und die Chilenen einen speziellen Spanischen Dialekt haben. Aber wir hatten eine tolle Zeit.

Von La Serena nahm ich dann am nächsten Tag den Bus nach Rivadavia. Dort befand sich ein Hostel für alle Sternenliebhaber. Denn hier hat man optimale Bedingungen zum Sterneschauen. Nicht umsonst sind hier meherere Forschungszentren und Sternwarten angesiedelt. Keine einzige Wolke am Himmel und geringste Lichtverschmutzung bieten in der Nacht beste Voraussetzungen.

Tagsüber sonnte ich mich in der Hängematte bei 30 °C und nachts lag ich in der Liege im Schlafsack eingemurmelt bei fast 0 °C und schaute mir die unfassbar helle Milchstraße an.

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Ich habe auch probiert den Sternenhimmel zu fotografieren, aber leider war meine Kamera und mein Objektiv dazu nicht zu 100 % geeignet.

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Danach ging es zu meinem vorletzten Stopp nach Valparaiso. Graffitis, Kunst und Musik schmücken die Hafenstadt. Ein Paradies für alle Künstler, die sich in jeglicher Art austoben möchten. Die Stadt ist auf mehreren Hügeln gebaut und man muss daher als Fußgänger unzählige Stufen hinauf und hinabgehen um von A nach B zu kommen. Dadurch bekommt diese Stadt ihr besonderes Charme.

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Nachdem ich hier nahezu eine Woche vollbrachte, fuhr ich schließlich nach Santiago de Chile. Eines meiner touristischen Errungenschaften in Santiago war die Besteigung des Hügels San Cristobals. Von hier aus hatte man eine tolle Aussicht auf die versmogte Stadt.

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Ansonsten lernte ich Santiago größtenteils nur in der Nacht kennen. Nahezu jeden Abend ging ich aus und tanzte zu Live-Musik. Jede Nacht spielte eine andere Big Band.

Zudem verabredete ich mich mit Hans, mit dem ich den Cotopaxi bestiegen habe und Deyanira, die ich in Mancora im Strandhostel kennengelernt habe. Zusammen mit denen machte ich die Stadt unsicher und wir feirten gebührend meinen Abschied aus Südamerika.

Am 28. Mai ging es dann für mich zurück nach Deutschland…

… aber ich habe schon ein neues Projekt angefangen, worüber ich bald hier auf der Webside berrichten werde.

 

 

2 thoughts on “Chile
    1. Jupp. Bin seit gut einem Monat wieder da :)

      Ich hoffe dir geht es gut. Ich bin bestimmt bald mal in Leipzig. Vielleicht kann man sich ja mal auf ein Bier treffen…

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